1945 - Als die Franzosen Deutschland besetzten

  • Land: 2010
  • Regie: Domenik Schuster
  • Laufzeit: 72 Minuten
  • Originalsprache: 0
  • Altersfreigabe: Ab
  • Darsteller:
Hauptfoto 1945 - Als die Franzosen Deutschland besetzten

Kurzbeschreibung:

„Jetzt sind die an der Reihe! Soll der Krieg ruhig mal bei ihnen stattfinden!“ So wie Claude Boussagol dachten im Frühjahr 1945 viele französische Soldaten, die nach Deutschland einmarschierten. Und natürlich dachten sie an Rache für die Opfer in Familie und Freundeskreis, für die vier Jahre währende deutsche Besatzung, für den Terror und die Ausbeutung. Der Großvater von Claude Boussagol hatte bereits im Krieg von 1870/?71 und der Vater im Ersten Weltkrieg gegen die Deutschen kämpfen müssen. Die Elsässer Frédéric Baehr und Jean-Paul Bailliard wurden von den Nazis zwangsrekrutiert und an die Ostfront geschickt. Die jungen jüdischen Soldaten Henry Becker und Jean-Mathieu Boris trauerten um Verwandte, die von den Deutschen deportiert und ermordet wurden. In der Dokumentation schildern die Zeitzeugen sehr offen, mit welchen Gefühlen sie vor mehr als 60 Jahren in das Land einmarschierten, das ihnen so viel Leid zugefügt hatte. Gefühle, die heute nach Jahrzehnten deutsch-französischer Aussöhnung und gemeinsamer Fortschritte bei der Schaffung eines geeinten Europas sehr weit weg scheinen. Für die französischen Zeitzeugen hatte der Konflikt mit dem deutschen Nachbarn damals noch etwas Zwangsläufiges: „Es war, als müsse es alle 30 Jahre einen Krieg geben“, sagt Claude Boussagol. Mit der deutschen Terrorherrschaft und dem Zweiten Weltkrieg hatte die von der nationalen Propaganda heraufbeschworene „Erbfeindschaft“ noch einmal neue Nahrung bekommen. Und dennoch sollte das Kriegsende 1945 zum Wendepunkt im deutsch-französischen Verhältnis werden. Das Leid, dem die jungen französischen Soldaten in Deutschland selbst begegneten, die menschlichen Kontakte, die sie knüpften, relativierten alte Feindbilder und legten den Grundstein für einen Neubeginn. Dass trotz der tiefen Wunden, die drei Kriege bei beiden Völkern hinterlassen hatten, der Wandel in den französisch-deutschen Beziehungen bereits in den ersten Monaten nach Kriegsende 1945 seinen Anfang nahm, ist die Erkenntnis, die die Dokumentation mit berührenden Einzelschicksalen und außergewöhnlichem Archivmaterial belegt. (Text: arte)


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